2023

30 Jahre Unimogclub Gaggenau / 20 Jahre Regionalgruppe Rhein Main vom 08.-11.06.2023 in Aufenau

Feier in Aufenau: 20 Jahre Regionalgruppe Rhein-Main

Klaus und Holger standen im wahrsten Sinne des Wortes auf der Bühne für die ersten zehn Jahre Regionalgruppe Rhein-Main. Neben der Erwähnung aller Gründungsmitglieder, von denen viele nach Aufenau gekommen waren, zog Klaus in seiner Rede einen Bogen über die vielen Aktivitäten hinüber bis zur Ablösung durch Joachim und mich in 2014. Klaus übergab mir das Mikrofon, damit ich über die zweite Dekade berichten sollte. Doch es kam ein wenig anders. (Auf vielfachen Wunsch drucken wir meine Rede ungekürzt ab):

 

„ Rhein Main seit 2014 …

Nein, ich werde jetzt nicht die letzten zehn Jahre Revue passieren lassen mit den unzähligen Ausfahrten, Treffen, Stammtischen und vor allem auch der Zeit während der Corona-Infektionen. Das ist auch mein Stichwort: Infektion

Lassen sie mich heute über eine besondere Art der Infektion berichten, nämlich über die Infektion mit dem sogenannten gemeinen Unimogvirus. Eine Infektion mit diesem Virus läuft wie eigentlich alle Infektionen in mehreren Phasen ab, zunächst mit der sog.

Invasionsphase:

Diese Phase beschreibt die eigentliche Ansteckung. Das Unimogvirus dringt in den Körper ein, bleibt aber zunächst inaktiv und vermehrt sich nicht. Daran an schließt sich die sog.

Inkubationsphase:

Beim Unimogvirus kann es bereits nach Stunden aber auch erst nach Tagen, in denen sich der Erreger an seine neue Umgebung gewöhnt hat, zur Vermehrung kommen. Noch treten keine Beschwerden auf. Wie bei vielen Infektionskrankheiten kommt es am Ende dieser Phase wie auch beim Unimogvirus zu einer massenhaften, oft geradezu explosionsartigen Vermehrung der Erreger. Trotzdem können von der Ansteckung bis zum Ausbruch des Unimogvirus durchaus Jahre vergehen. Diese Phase ist jedoch heimtückisch, denn aus statistischen Untersuchungen wissen wir, dass das Virus hauptsächlich Männer befällt und oft anfangs von Ehefrauen und Lebenspartnerinnen nicht bemerkt wird. Gerade von ihnen werden selbst kleinste Infektionsausbrüche zunächst nicht wahrgenommen oder übersehen.

Das geschieht oft erst während er nächsten Phase, nämlich in der gefährlichenKrankheitsphase:

Es zeigen sich erste Symptome. Meistens beginnt alles mit leichten Beschwerden wie z. B. vermehrtes Surfen nach Unimogs im Internet, oft verbunden mit Kopfschmerzen oder Heiserkeit oder sogar örtlichen Rötungen. Aber, und das will ich aus eigener Erfahrung nicht verschweigen, es können auch schwerwiegende Symptome auftreten, wie z. B. spontaner Besuch von Unimogtreffen oder gar Kontaktaufnahme mit wildfremden Menschen, die diese Infektion schon überwunden haben. Das alles geschieht oft in der hilflosen Hoffnung,

dadurch das Virus besiegen zu können. In diesem Zusammenhang wurde sogar schon von hohem Fieber, Schwindel und Schwächeanfällen berichtet.

Aber ! Wie wir alle hier wissen: Es gibt schon seit 75 Jahren ein überaus bewährtes und hoch wirksames Heilmittel, das zur letzten Phase einer Infektion mit dem Unimogvirus führt:

Der sog. Überwindungsphase.

In dieser Phase werden durch den Kauf eines Unimogs alle Erreger vernichtet. Eine überaus effektive Medizin, die immer wieder zu oft beobachteten Spontanheilungen führt, und zwar meistens in dem Moment, in dem der Infizierte erstmals am Lenkrad seines neuen Unimogs sitzt.

Natürlich sind diese Phasen nur ein grobes Muster, wie eine Unimog-Infektion verlaufen kann. Und wie immer im Lebengibt es Ausnahmen, bei denen einige Erreger auch nach überstandener Infektion im Körper verbleiben. Sie ziehen sich in sogenannte „Körpernischen“ zurück, sie „verstecken“ sich. Das Gefährliche ist, dass sie von dort aus weiter aktiv werden können.

In der Fachliteratur wird dieser Zeitraum als Latenzzeit bezeichnet. Das Unimogvirus bleibt zunächst unbehelligt und wartet einfach auf eine neue Gelegenheit, wieder hinterrücks und plötzlich aktiv zu werden, wie ich es selbst am eigenen Leib erfahren musste. Nach dem Erwerb meines ersten Unimogs, eines 411, brach die Infektion wieder aus und zwang mich geradezu zum Kauf eines 417er.

So, jetzt kennen hier wirklich alle die Gefährlichkeit dieses Virus. Allerdings lässt sich trotz Ansteckung erstaunlicherweise wunderbar mit ihm leben. Ich habe in den Jahren als Regionalbeauftragter von Rhein-Main viele Infektionen, neue Ausbrüche und vor allem viele wunderbare Spontanheilungen miterlebt.

In Rhein-Main haben wir offensichtlich einen sehr hohen Therapiebedarf, denn es fanden und finden an jedem ersten Montag eines Monats unsere gruppentherapeutischen Sitzungen statt. Man nennt sie Stammtisch. Offensichtlich ist der Hintergedanke, Infizierte nicht öffentlich bloßzustellen. Ich gebe zu, ich nehme überaus gerne an diesen Sitzungen ähhhh Stammtischen teil.

Und: Wer auch immer hier und heute unter uns weilt und noch keinen Unimog besitzt oder kein Club-Mitglied ist – und da werden mir wohl alle zustimmen – ist hier einem extrem hohen Infektionsrisiko des Unimogvirus ausgesetzt.

Aber sie haben gehört: Diese Infektionskrankheit ist, wenn man sie wirklich so bezeichnen will, vollständig heilbar. Welche Nebenwirkungen allerdings diese Infektion bei Ehefrauen und Partnerinnen zeigt, ……das ist ein anderes Thema.

Und so blicke ich aus therapeutischer Sicht voller Optimismus in die Zukunft, egal ob in die nächsten 20 oder 30 Jahre, die für uns alle, den Club und das Museum nie besser ausgesehen hat. Bleiben wir also alle infiziert von dem Faszinosum Unimog, egal wo und wie.

Ich bin überzeugt, dass Genesungswünsche in Form von Glückwünschen und einem riesengroßen Dankeschön hohen therapeutischen Stellenwert haben. Deswegen an meinen immer so fleißigen Stellvertreter Joachim, den Vorständen des UCG und des Museums, besonders aber euch allen, die ihr so engagiert dieses Treffen ermöglicht habt, sagen wir beide Regionalbeauftragte Rhein-Main ein riesengroßes herzliches Dankeschön!

Gute Besserung zu wünschen ist bei diesem Virus aussichtslos – Danke“ (Georg Kunze)